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Welche Versicherungen brauchen Auszubildende?

Schulabschluss und Ausbildungsbeginn bedeuten den Start in ein neues und selbstständigeres Leben für viele Jugendliche. Mit dem ersten selbstverdienten Geld erleben sie eine ganz neue Unabhängigkeit, müssen aber auch größere Verantwortung für sich selbst tragen. Völlig unbekanntes Terrain sind meistens Versicherungen und finanzielle Vorsorge.

Zum Glück braucht ein Azubi nicht gleich alle Versicherungen selbst abzuschließen. Die private Haftpflichtversicherung der Eltern erstreckt sich meistens bis zum Abschluss der ersten Ausbildung auch auf Auszubildende. Manche Versicherungen setzen aber auch ein bestimmtes Höchstalter als Versicherungsgrenze.

Übrigens: Schäden, die ein Auszubildender im Betrieb verursacht (z. B. gegenüber einem Kunden) sind meist über die Betriebshaftpflicht des Arbeitgebers abgedeckt. Wohnt der Azubi weiterhin im Haushalt der Eltern, ist sein Hab und Gut auch über deren Hausratversicherung geschützt. In diesen Fällen lohnt sich ein Anruf bei der Versicherungsgesellschaft, um den Einzelfall zu klären.

Wer auf dem Land wohnt, kommt nicht unbedingt zügig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Ausbildungsstelle. Manchmal wird für den frischgebackenen Lehrling ein eigenes Auto angeschafft. Einige Versicherer gewähren Fahranfängern einen günstigeren Schaden­freiheitsrabatt, wenn bereits das elterliche Fahrzeug dort versichert ist. Alternativ kann der Wagen von den Eltern als Zweitwagen angemeldet werden.

Unumgänglich ist für einen Azubi aber eine eigene Kranken- und Pflegeversicherung, denn mit dem ersten selbstverdienten Lohn oder Gehalt sind Jugendliche nicht mehr über die Eltern familienversichert. Ein Vergleich der Beitragssätze und der Versicherungsleistungen verschiedener Anbieter lohnt sich.

Im ersten Moment denkt ein junger Mensch, der gerade ins Arbeitsleben startet, sicher nicht an eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Aber auch wenn sie nicht zu den Pflichtversicherungen zählt, ist sie wichtig.
Kann ein Azubi beispielsweise durch einen Unfall oder eine Allergie seinen Beruf nicht mehr ausüben, bekommt er oder sie von dem Versicherer eine monatliche Rente. Je jünger man in eine Berufsunfähigkeitsversicherung einsteigt, desto geringer sind die Beiträge.

Wer gefährliche Hobbys und Aktivitäten hat, sollte außerdem über eine Unfallversicherung nachdenken. Der Schutz in der gesetzlichen Rentenversicherung ist für Auszubildende sehr gering. Zudem zahlt sie nur, wenn es sich um einen Arbeitsunfall handelt, aber nicht bei Unfällen, die in der Freizeit passieren. Finanzielle Folgen durch Gesundheitsschäden oder gar Inva­lidität deckt in so einem Fall die private Unfallversicherung ab. Erst, wenn für alle Risiken vorgesorgt ist, kann man ans Sparen denken. Dabei ist es gerade in der Ausbildung wichtig, flexible Produkte zu wählen. Sonst ist man womöglich auf Jahre festgelegt, obwohl sich Pläne und Ziele geändert haben.